Anne Prenzler, Lehrbeauftragte Hochschule für bildende Künste, Braunschweig
„Rolf Blume – Objekte, Assemblagen“, Einführung (Auszüge), Katalog 2015
... Dass es ungeheuer spannend ist, sich gerade mit dieser Art des „Wilden Denkens“ zu beschäftigen, dafür stehen die Werke von Rolf Blume. Sie machen Lust, die Kunst als etwas zu verstehen, das jenseits unserer Alltagserfahrung und unserer rationalen Wissenschaften liegt, und das wir dennoch begreifen können. ...
... Objekte, die nie zuvor gesehen waren, die aber gerade so einen neuen Sinn ergeben. Objekte, die mitunter wirken, als hätte ein Mensch aus einer sehr fremden Kultur versucht, den Sinn dieser Überreste zu ergründen, indem er sie zusammensetzt.
... Aus seinen Arbeiten spricht überdies eine Faszination und große Begeisterung für die Formen dieser Überreste, für die Schönheit und Perfektion bestimmter Drehverschlüsse, Plastikwasserflaschen oder Cocktailspieße – die sich wiederum auf den Betrachter überträgt. Seine komplexen Skulpturen funktionieren also auf verschiedenen Ebenen. Sie bieten Raum für Assoziationen, sie faszinieren in ihrer Vielfalt und ihrem Erfindungsreichtum und sie überzeugen in ihrer Stringenz und ihrer Präzision, mit der sie Aspekte der Wirklichkeit und des Denkens erfahrbar machen, und zwar auf der konkreten wie auf der abstrakten Ebene. ...
(Foto K.L.)